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Hole die Beteiligten und Betroffenen ab!

In meinen vorherigen Blogs habe ich davon geschrieben, dass wir die Betroffenen und Beteiligten abholen sollten. Nachfolgend beschreibe ich einen möglichen Weg dafür. Damit kannst du deine Phantasie, Erfahrungen, Erlebnisse und Knowhow direkt einsetzen. Deine innere Einstellung zu den jeweiligen Aktivitäten wird auf diesem Weg für dich selbst sichtbar. Damit stellst du dich bewusst darauf ein. Deine innere Einstellung bereitet und leuchtet dir den Weg zu den Menschen. V.a. zu denjenigen, die du vorab für und bei deinem Vorhaben abholen und mitnehmen möchtest. Zu denjenigen, mit denen du etwas erfolgreich umsetzen und die Ergebnisse gemeinsam genießen möchtest. Dieser Weg ist unabhängig davon, ob du eine Führungskraft, ein Moderator bist oder ein privates Vorhaben mit anderen Betroffenen und Beteiligten planst.

Vorab möchte ich betonen, dass die Zeit, die dafür notwendig ist, zu den Investitionen zählt statt zu den Ausgaben. Investition bedeutet, dass die verwendete Zeit mehrfache Kapitalerträge mit sich bringt. Kapital v.a. im Sinne von menschlichen Ressourcen. Aus meiner Sicht und meiner Erfahrung führt jedes Vorhaben zum Scheitern, wenn diese Zeit nur als Ausgaben betrachtet wird.

Wie können wir die Betroffenen und Beteiligten abholen? Die Antwort: “Wir gehen sie besuchen!” Was ich damit meine? Lass uns gemeinsam überlegen, was wir alles – hoffentlich – überlegen, wenn wir jemanden oder eine Gruppe besuchen wollen? Diese Überlegungen sind davon unabhängig, ob wir eine Person oder eine Gruppe besuchen wollen. Daher nehmen wir nachfolgend an, wir wollen eine Person besuchen. Die Ausweitung dieser Überlegungen auf die Gruppenbesuche ist leicht. Wir überlegen uns u. a. folgendes:

  • Wer ist die Person? Wer bin ich? Welche Rollen hat sie? Welche Beziehung besteht bereits zwischen uns? Wie stark ist diese Beziehung? Welche Beziehung möchte ich mit der Person aufbauen oder festigen? Was denkt die Person über mich? Möchte die Person mich auch treffen? Wenn ich unsicher bin: was kann ich machen, dass sie mich auch mit Freude treffen möchte? Wer ist der Gastgeber und wer der Besucher?
  • Was ist der Anlass meines Besuches? Möchte ich die Person wirklich besuchen, oder z. B. nur meine Pflichten nachkommen? Würde ich dazu von ihm eingeladen? Oder möchte ich aktiv das Treffen ermöglichen? Was soll für wen am Ende des Treffens herausgekommen? Ist unser erstes Treffen? Oder gab es vorherige Treffen? Wie sind die vorherigen Treffen gelaufen? Was erwarte ich von dem Treffen? Was vermute ich, dass die Person von meinem Besuch erwartet? Wie offen bin ich, wenn ihre Erwartungen und Meinungen anderes lauten als meine?
  • Wo soll das Treffen stattfinden? Ist der Ort, die Zeit dafür geeignet? Sind alle Vorbereitungen dafür getroffen? Welches Geschenk möchte ich ihr mitbringen?
  • Wie möchte ich mich – als Gast – während des Besuches verhalten? Werde ich nur an meine Erwartungen denken oder werde ich die Person selbst (als Gastgeber*in), ihre Erwartungen und ihre Meinungen in den Mittelpunkt stellen?
  • Wie gehe ich mit den Eindrücken und Ergebnissen aus dem Treffen um? Wann besuche ich die Person? Wie bitte ich die Person um Feedback v. a. über das Treffen? Wie setze ich das Feedback um?

Diese und ähnliche Fragen stellen wir uns, wenn wir jemanden Treffen wollen. Vielleicht stellen wir sie auch nur im Kopf und beantworten sie blitzartig. Meine Empfehlung: schreibe diese Fragen auf deiner Checkliste auf (siehe Blog https://blog.akbarian.de/vorwaehrendunddanach/). Beantworte sie soweit du kannst und bereite dich damit auf das Gespräch vor. Und wenn eine deiner Antworten dich unsicher macht, dann frage die Person vorab direkt. Das ist der erste Schritt, jemanden abzuholen. D.h. bevor das Thema an sich besprochen wird, auf so einer Art “Metaebene”, die Situation, die Ziele und weitere Themen gemeinsam zu besprechen und vorzubereiten.

Ja, “wir gehen sie besuchen!” Wir sollen die Betroffenen und die Beteiligten besuchen. Und uns dabei wie ein “Besuch” verhalten. Wir sollten den “Gastgeber” wertschätzen. Damit trainieren wir unsere innere Einstellung und bringen den Beteiligten und den Betroffenen sehr leicht den notwendigen Respekt und Dankbarkeit entgegen. Wir hören ihnen dann aktiv einfühlsam und empathisch zu, schätzen ihre Meinung und nutzen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten. Mit dieser inneren Einstellung werden wir sie gerne immer wieder abholen und sie werden uns gerne von sich aus informieren, kontaktieren und zu weiteren Gesprächen einladen.

Ich wünsche dir zahlreiche wunderbare Momente, in denen du bewusst – als Besucher oder als Gastgeber – gemeinsam mit den Beteiligten und Betroffenen eure Erfolge feierst oder die Basis für die zukünftige Erfolge legst. Ich danke dir, dass du diese Seite besucht hast und freue mich sehr auf deine Anregungen und dein Feedback.

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