Diese Metapher habe ich vor ca. 25 Jahren gehört. Leider kenne ich ihren Ursprung nicht. Es ist eine Metapher, die ich täglich einsetze und davon profitiere. Gerne erzähle ich dir hier mehr darüber. Ich hoffe, dass auch du sie einsetzt und die Vorteile selbst erlebst.
In jedem von uns gibt es einen Zähler. So eine Art Freudenzähler. Ein Zähler, der eins hoch zählt, wenn wir uns auf oder über etwas freuen und eins runter zählt, wenn wir etwas Unerfreuliches erfahren. Das Besondere dieses Zählers ist, dass er nichts gewichtet. Z. B. wenn du eine großartige und für dich sehr große Freude erfährst, zählt der Zähler eins hoch. Der Zähler zählt ebenso eins hoch, wenn die Freude klein ist. Genauso verhält sich der Zähler – Gott sei Dank – bei unerfreulichen Erlebnissen. D.h. die Größe oder Härte der schlechten Nachricht spielt dabei keine Rolle. Der Zähler zählt nur eins runter.
Ich finde noch eine weitere Eigenschaft dieses Zählers großartig. Der Zähler zählt auch, wenn wir uns die Freude auf etwas bewusst machen. Wenn wir uns z.B. darauf freuen, dass wir einen Baum sehen können, wenn wir uns bewusst machen, welche kleine und großen Vorteile wir im Leben haben usw., jedesmal zählt der Zähler eins hoch. Stellen wir uns den Zähler so vor wie einen, der uns unseren (Freude-) Kontostand zeigt, können wir damit bewusst unseren Kontostand positiv und aktiv beeinflussen. Jedes Mal, wenn wir uns aktiv auf etwas oder jemanden freuen, erhöht sich unser Kontostand. Und mit einem Kontostand in „Haben“ können wir einige „Soll“-Abbuchungen verkraften, bis wir uns wieder bewusst auf etwas freuen.
In diesen Zeiten begegnen uns leider mehr negative Nachrichten als erfreuliche. Und hier ist der Haben-Stand unseres Freude-Kontos und der bewusste Einsatz des Freudenzähler die Lösung, um diese Zeiten besser zu überstehen. Der Zähler bringt uns dann enorme Vorteile, wenn er ein Teil unseres täglichen Lebens wird. Ein Ritual oder eine Gewohnheit, die wir täglich pflegen sollen. Was dafür zu tun ist:
- Jeden Morgen, bevor du den Tag anfängst, schreibe auf, worauf du dich freust. Bitte beachte, dass der Zähler „nicht gewichtet!“. D. h. egal wie klein – aus deiner Sicht – die Freude ist, der Zähler zählt eins hoch und dein Kontostand erhöht sich. Also schreibe alles auf, mindestens drei Dinge, Themen, Impulse usw., worauf du dich freust. „Ich freue mich, dass ich wieder meine Augen öffnen kann“. „Ich freue mich auf das Frühstück.“, „Ich freue mich auf meine Familie.“, „Ich freue mich, dass ich gesund bin.“, „Ich freue mich auf das Treffen mit meiner Freundin, meinem Freund heute Nachmittag.“, usw. usw.
Wichtig ist, dass du sie mindestens die ersten dreißig Tagen aufschreibst. Dadurch sehen du und dein Unterbewusstsein sie vor deinen Augen und anderseits wird es leichter zu einer Gewohnheit. Damit startest du deinen Tag mit einem Freudenkontostand im Haben. Du bist jetzt für evtl. „Soll-Buchungen“ vorbereitet, die du nicht beeinflussen kannst. - Nutze tagsüber jede Gelegenheit, um deinen Kontostand zu erhöhen. Vor allem. wenn du merkst, dass die Anzahl der Soll-Buchungen ggf. die Anzahl der Haben-Buchungen übersteigt. Sorge aktiv dafür, dass mehr Haben-Buchungen stattfinden. Z.B. Nimm dir immer wieder aktiv Zeit und mach dir bewusst, worauf du dich gerade freust. Und auch hier gilt es, nicht zu gewichten, das macht auch dein Freudenzähler nicht. Wenn du gerade deine Hände wieder gewaschen hast und dich darauf freust, dass du überhaupt flüssiges Wasser dafür hattest, oder dass du es selbst machen konntest, oder dass sie wieder sauber sind, oder dass du jetzt mit sauberen Händen dein Zwischenmahlzeiten zu dir nehmen kannst, alles zählt und dein Zähler hat bereits vier Haben-Buchungen auf deinem Kontostand verbucht.
Zwei Schritte, zwei Gewohnheiten, zwei Rituale, die es uns ermöglichen, mit Freude zu leben und uns jederzeit bewusstzumachen, worauf wir uns freuen und das auch wertzuschätzen. Und die Wirkung erhöht sich, wenn wir dafür dankbar sind und unsere Dankbarkeit auch kundtun. Den lieben Gott dafür danken, dass er uns dies alles und die Freude darauf ermöglicht hat. Uns selbst dafür danken, dass wir diese Freude schätzen. Unserer Familie, Freunde*innen, Kollegen*innen dafür danken, wenn sie die Verursacher einer Freude sind und ihnen das auch sagen und unsere Dankbarkeit zeigen.
Die bewusste Dankbarkeit ist so eine Art bewusste Buchführung unseres Haben-Konto. Eine Buchführung, die uns alles nochmal vor Augen führt und uns glückliche Momente schenkt, die wir uns selbst schenken können und sollen. Ein Haben-Kontostand, der uns ermöglicht auch Soll-Abbuchungen zuzulassen und zu verkraften, wenn wir sie nicht beeinflussen können. Soll-Abbuchungen, die uns auch die Möglichkeit bewusst machen sollten, welche Haben-Buchungen wir dagegen halten können. Ein Haben-Kontostand, der uns die notwendige Energie und „Kaufkraft“ gibt, auch „Soll-„ und „Muss- Handlungen“ zu tätigen.
Ich freue mich, dass ich gesund bin. Ich freue mich, dass ich wieder mit meinem eigenen Füssen aus dem Bett rausgekommen bin. Ich freue mich, dass ich heute meinen 20. Blog schreiben darf. Ich freue mich, dass ich Barbara Reyer (http://barbara-reyer.de/) kennengelernt habe und bin ihr sehr dankbar für unsere Kooperation, für die Trainingsangebote (https://akbarian.de/trainings.html) und dafür, dass sie meine Blogs als „Lektor“ vorab liest und mir wertvolles Feedback gibt. Vielen lieben unendlichen Dank dafür an dich Barbara. Ich freue mich, dass mein Neffe Reza Dehghan (https://rezade.ir) mir bei den technischen Themen für die Veröffentlichung der Blogs wertvolle Tipps gibt und mich unterstützt. Dafür bin ich ihm sehr sehr dankbar. Ich freue mich, dass ihr — meine Leser — mir zahlreiches Feedback, Kommentare und Lob sendet und bin euch allen dafür sehr dankbar.
Ich freue mich auf die Impulse, die ich dir damit gebe. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und damit verbundenen Haben-Kontostände und wünsche dir, dass dein Freudenzähler ständig 1+ zählt.
2 Antworten auf „Freudenzähler!“
Lieber Ali, sehr schön ausgeführt. So bildlich dargestellt kommen einem sehr interessante Gedanken und lassen die Sicht von und auf die Brücke oder auch ein seitlicher Blick auf auf die Bausteine des eigenen Lebens sehr vielseitig betrachten und man erkennt, wo Nachbesserung, vor allem auch bei alten Brücken, notwendig ist. Mit der Erfahrung aus dem Bau der alten Verbindungen können neue Fundamente und Pfeiler entstehen.
Vielen lieben Dank liebe Sonja, es freut mich sehr