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Besinnlich!

Es ist ca. 35 Jahre her, als ich zum ersten Mal „besinnliche Weihnachten“ gehört habe. Da ich das Wort „besinnlich“ nicht kannte, habe ich versucht, es für mich zu interpretieren. Ich dachte, damit ist die intensivere Nutzung der menschlichen Sinnen in der Weihnachtszeit gemeint. Die Zeit nutzen, um intensiver zu riechen, schmecken, fühlen, sehen und hören. Der Duft der Duftstäbchen, Zimtstangen und Weihnachtsplätzchen . Und der Geschmack von weihnachtlichen Getränken und Speisen. Die wunderbaren Gefühle beim Erleben der gemeinsamen Momente mit Familie und Freunden. Es gibt viel zu sehen: die geschmückten Bäume, Fenster und Häuser, die Lichter überall und in den Augen der Beschenkten. Und es gibt viel zu hören, die Klänge der Weihnachstglocken, die Freudenschreie der Kinder beim Geschenke öffnen und die Weihnachtslieder. Weihnachten, um sich für alle dies bewusst Zeit zu nehmen und intensiv wahrzunehmen, damit es ein „besinnliches Weihnachten“ wird.

Als ich später mehr von der Herkunft und den Bedeutungen des Wortes „besinnlich“ erfahren habe, dachte ich mir, meine Interpretation passt auch irgendwie.

Laut Wiktionary steht „besinnlich“ aus dem Verb „besinnen“ und „besinnen“ bedeutet

  1. klar werden, nachdenken
  2. sich auf etwas besinnen: etwas in die Erinnerung zurückrufen, sich einer Sache bewusst werden.

Beide Bedeutungen führen dazu, im hier und Jetzt zu sein und alles „bewusst“ wahrzunehmen. Vielleicht ist die Weihnachtszeit eine Art Übungszeit dafür, auch an den restlichen Tagen , im Hier und Jetzt zu sein und alle Sinne dafür einzusetzen, das Leben „wachsam“ wahrzunehmen.

Mit Worten von Eckhart Tolle aus seinem Buch „Jetzt“:

„Sei in einem Zustand ständiger Wachsamkeit. Je aufmerksamer du die momentane Situation betrachtest, desto mehr gerät dein Fokus ins Jetzt und desto weniger schweift dein Geist in Vergangenheit oder Zukunft ab. Versuche, bewusst alle Sinne darauf zu richten, was um dich herum gerade passiert, dann löst sich ein Großteil deiner Probleme von selbst auf.“

Eckhart Tolle

Die intensive Wahrnehmung der Umgebung mit unserem Sinnen in dieser Zeit, in der „besinnlichen Weihnachtszeit“. Die Zeit, die wir auch dazu nutzen können, unseres inneres „Ich“ zu riechen, schmecken, fühlen, sehen und hören. Kurz gesagt, wir können uns auf uns selbst besinnen.

Oder wie Eckhart Tolle schreibt:

„Die Gegenwart zu spüren und zu akzeptieren, wie sie ist, heißt nicht, komplett ohnmächtig zu sein! Das Leben im Jetzt kann dir sogar einen klaren Blick darauf ermöglichen, wo wirklich etwas in diesem Moment aus dem Ruder läuft und wie du es verändern kannst. So gelingt es dir, das jetzt voll und ganz auszukosten und aus jeder Situation deines Lebens das Beste zu machen!“

Eckhart Tolle

„Aus jeder Situation deines Lebens das Beste zu machen!“ Das was du als „das Beste“ erkannt und gewählt hast. Oder wie John Strelecky in seinem Buch „Das Café am Rande der Welt“ schreibt:

„Unser Aufgabe besteht darin zu erkennen, dass uns etwas erfüllt, weil wir es selbst nun einmal so empfinden, und nicht, weil jemand anderer uns sagt, dass es erfüllend sei.“

John Strelecky

„Besinnliche Weihnachtszeit“, die Zeit, um sowohl die Anderen wertzuschätzen und bewusst wahrzunehmen als auch uns auf uns selbst zu besinnen. Und evtl. auch die Antworten auf die folgenden Fragen zu finden:

Zitat: aus „Das Café am Rande der Welt von John Strelecky:

1. Warum bist du hier?
2. Hast du Angst vor dem Tod?
3. Führst du ein erfülltes Leben?

John Strelecky

Die „besinnliche“ Weihnachtszeit ist der Start der „Besinnung“ in  den restlichen Jahreszeiten. Besinnung u.a. im Sinne von (siehe Wiktionary):

  1.     Zustand geistiger Präsenz
  2.     Ruhige Überlegung, ruhiges Nachdenken
  3.     Handlung des Sich-Besinnens

Besinnliche Weihnachten, etwas, was wir von anderen hören und was wir anderen wünschen. Ein sehr wertvoller Wunsch und vielleicht das beste Geschenk, das wir sofort auspacken und nutzen sollten.

Ich werde diese Zeit u.a. dafür nutzen, zu entscheiden, ob und wie es mit dieser Blog-Serie weitergeht. In den bisherigen Blogs habe ich die Themen behandelt, die mir v.a. im Bereich  Soft Skills am Herzen lagen.  Themen, die ich dir  – wegen Pandemie-Zeiten – leider nur auf diesem Weg mitgeben konnte. Mit der Hoffnung, dass bald wieder die Zeiten kommen, in denen ich dies alles wieder in meinen Trainings mit der notwendigen Intensivität direkt und live mit den Teilnehmenden behandeln kann. Der liebe Gott weiß, wann ich den nächsten Blog schreibe.  Ich freue mich auf die Feedbacks von dir und den weiteren Kontakt mit dir auf unterschiedlichen Wege.

Ich wünsche dir besinnliche Weihnachten, ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr und viele besinnliche Momente volle Freude.

Literatur:

●       Eckhart Tolle: Jetzt! Die Kraft der Gegenwart; J. Kamphausen Verlag & Distribution GmbH, Bielefeld 2000

●       John Strelecky: Das Cafè am Rande der Welt; Eine Erzählung über den Sinn des Lebens; 17. Auflage 2015; dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG, München

●       https://de.wiktionary.org/wiki/besinnlich

●       https://de.wiktionary.org/wiki/besinnen

4 Antworten auf „Besinnlich!“

Vielen Dank, Ali, für wieder einmal so wertvolle Impulse.
Ich wünsche dir eine wunderschöne Weihnachtszeit, erholsame Tage und wundervolle Momente und bin gespannt, wie es weitergeht.
Liebe Grüße
Silke

Hallo lieber Ali,
Das war wieder ein wunderschöner Blogeintrag und ich lese Deine Nachrichten immer wieder sehr gerne! Vielen lieben Dank dafür!
Ich wünsche Dir erholsame Feiertage und einen super guten Start ins neue Jahr! Bleibe vor allen Dingen gesund!
Alles Liebe und Gute
Heike

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