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Erfolgreich oder nur reich!

Vor ca. 8 Jahren hat die Trainerin eines SoftSkills-Trainings über die Methoden der “erfolgreichen” Menschen gesprochen. Ich habe sie gefragt, nach welchen Kriterien sie sie als “erfolgreich” betrachtet? Besser gesagt, welche Kriterien sind dafür geeignet, einen Menschen als erfolgreich zu bezeichnen? Sie antwortete: “Das weiß ja jeder.“ Und dann erwähnte sie Beispiele wie Bill Gates, Steve Jobs, Sophia Loren und einige andere “bekannte” Persönlichkeiten.

Ich finde, eine Studie wäre interessant, in der die “bekannten”, “reichen”, “berühmten” usw. Persönlichkeiten befragt würden, ob sie sich selbst als erfolgreich betrachten? Und noch interessanter wäre, diejenigen nach ihren Erfolgskriterien zu fragen, die die obige Frage mit “ja” beantworten. Vielleicht gibt es bereits solche Studien. Bitte schreib die Adresse im Kommentar, falls Du so eine Studie kennst. Oder hast Du die Möglichkeit so eine Studie zu starten. Es wäre ein glücklicher Zufall. Vorab danke dafür.

Aus meiner Sicht gibt es wesentliche Unterschiede zwischen “erfolgreich”, “berühmt”, “bekannt”, “reich” usw. Nachfolgend gebe ich meine Sicht bzgl. “Erfolg”, “erfolgreich” und “reich” wieder. Mein Fokus ist “der persönliche Erfolg”. Mit einer Empfehlung an Unternehmen und deren Führung, was ihren Erfolg angeht.

  • Die Kriterien, ob und wann du erfolgreich bist, kannst du und nur du selbst definieren. Erfolgskriterien, die andere für dich definieren, sind z.B. für die “erfolgsabhängige Vergütung” geeignet. Ob du sie zu deinem Erfolg zählst, hängt davon ab, welches Ziel du bzgl. deinem Kontostand gesetzt hast. Das tatsächlich erreichte Ergebnis hilft meist den anderen.
  • Ziele und Erfolgskriterien sind voneinander untrennbar miteinander verbunden. Sie sind gemeinsam zu definieren. Kriterien u.a. dafür, wann du dich (selbst) als erfolgreich betrachtest. Die Ziele und deren Erfolgskriterien sind immer wieder zu hinterfragen und entsprechend anzupassen.
  • Die Ausarbeitung der Kriterien bestimmt deine Ziele. Sie kann ggf. auch Zieländerungen nach sich ziehen, noch bevor du einen Schritt in diese Richtung genommen hast. U.a. das ist es, was diese Ausarbeitung wertvoll macht. Zusätzlich verhindert die Ausarbeitung unnötigen Einsatz von Ressourcen.
  • Bei der Ausarbeitung wird dir bewusst, warum, wofür, mit welchen Mitteln, mit wem und ob überhaupt du dieses Ziel erreichen möchtest. Es macht eine große Freude sich damit zu beschäftigen. Eine Wanderung macht viel mehr Freude während der Wanderung als am Ende. Natürlich hängt dies auch von dir ab, wie du den Weg wahrnimmst und das Ende zelebrierst. Ja, du kannst und solltest dir dafür Unterstützung — gerne auch meine — holen. Die endgültige Entscheidung liegt in deiner Hand. Gott sei Dank u.a. dafür, dass er uns frei geschaffen hat.
  • Bei der Ausarbeitung solltest du die Betroffenen und die Beteiligten berücksichtigen. Die folgende Kurzgeschichte macht den Unterschied klar. Die Geschichte wird meist im Zusammenhang mit SCRUM erzählt. ”Ein Schwein und ein Huhn wandern zusammen einen Weg entlang. Das Huhn sagt zum Schwein, “lass uns gemeinsam ein Restaurant auf die Beine stellen”. Das Schwein findet die Idee gut und fragt: “Wie soll unser Restaurant heißen?” Das Huhn überlegt kurz und sagt: “wir nennen es “Schinken und Ei”. Der Schwein antwortet: “ Dann wäre ich betroffen!, aber du nur beteiligt!”
    Finde heraus wie du deine Ziele erreichen möchtest, und ob es dabei auch “Schweine” gibt.
  • Meine Empfehlung: Vergiss Ziele, die die “Betroffenen” am Ende wie “Schweine” aussehen lassen. Wähle Ziele und arbeite Erfolgskriterien aus, die dafür sorgen, dass du, die “Beteiligten” und die “Betroffenen” sowohl den Weg in einer “sauberen traumhaft duftenden Umgebung” genießen als auch am Ende die Erfolge mit dir “lebendig” feiern.
  • Diese Empfehlung möchte ich Unternehmen und deren Führungskräfte geben. Überprüft bitte die Unternehmensziele u.a. nach folgenden Aspekten:
    • Sind die Ziele für die Mitarbeiter*innen transparent?
    • Schaffen die zugehörigen Erfolgskriterien eine Win-Win-Situtation für alle Mitarbeiter*innen und das Unternehmen?
    • Wurden die Mitarbeiter*innen bei der Ausarbeitung der Kriterien einbezogen?
    • Werden die Ziele und deren Erfolgskriterien regelmäßig überprüft und entsprechend angepasst?
    • Gibt es “Beteiligte” oder “Betroffene”, die am Ende eher persönliche “Folgen” ertragen müssen, statt die Erfolge gemeinsam mit der gesamten Unternehmensbelegschaft “lebendig” zu feiern?
    • Bestimmen nur die Marktanforderungen die Unternehmensziele?
    • Wie hoch ist die Anteil des “Nutzens” der “Beteiligten” und “Betroffenen” am Erfolg?

Für mich heißt Erfolg ist, das Leben zu genießen. Die Frage ist, wie definieren wir “das Leben” und “der Genuss!”? Damit sind wir bei Definition von Erfolgskriterien. Eine große Hilfe dabei ist, wenn du dir deiner Rollen und den damit verbundenen Zielen bewusst bist. Dazu siehe “die 7 Wege zur Effektivität von Stephen R. Covey” und – mit Hilfe Gottes – meinen zukünftigen Blog dazu.

Interessant ist, dass wir “den Reichtum” genau so behandeln können wie “den Erfolg”. Genau so dafür Kriterien ausarbeiten, nach deren Erfüllung wir uns als “reich” betrachten. Für den Einen ist “Reichtum” einige “Nullen” mehr auf dem Konto und für den Anderen einfach gesund durch die Natur laufen und darin leben zu dürfen. Es ist genau so wie beim “Erfolg”, dass wir die Kriterien nur selbst definieren und damit den Reichtum erzielen können. Die Reichtum-Kriterien, die andere für uns definieren oder vorschreiben, machen meist denjenigen reich, die sie uns definiert oder vorgeschrieben haben.

Ich wünsche dir viel Freude, Erfolg und Reichtum. Die Freude, die du als Freude empfindest. Der Erfolg, den du als Erfolg betrachtest. Und den Reichtum, der dich aus deiner Sicht reich macht.
Ich freue mich sehr über dein Feedback und deine Kommentare.

Literatur:

12 Antworten auf „Erfolgreich oder nur reich!“

Erfolg bedeutet für mich aus Fehlern zu lernen und die Größe zu haben, die eigenen Fehler einzugestehen. Nur so kann kann Erfolg im Kleinen wie im Großen entstehen.

Sehr schöner und inspirierender Beitrag. Beim Lesen des Punktes „Diese Empfehlung möchte ich Unternehmen und deren Führungskräfte geben…“ ist mir dazu Covey’s Anekdote eingefallen:
Ein Geschäftsführer wollte mehr Kooperation in seinem Unternehmen, hatte aber gleichzeitig ein „Belohnungssystem“, das am Ende des Jahres nur einen Mitarbeiter mit der „großen Reise“ belohnte. Dadurch entstand zwischen den Mitarbeitern keine Teamarbeit sondern genau das Gegenteil: Jeder gegen jeden mit dem Ziel die „große Reise“ zu gewinnen. Der Geschäftsführer hatte dazu auch sein „Pferderennen Dashboard“ hinter seinem Schreibtisch an der Wand, worauf die Pferde die Mitarbeiter und im Ziel die“große Reise“dargestellt war. Am Ende des Jahres gab es somit immer nur einen Gewinner und alle anderen waren Verlierer.

Eine wichtige Frage für Führungskräfte könnte/sollte auch sein:
Sind die Ziele der Mitarbeiter*innen auf Kooperation/Teamarbeit ausgelegt, damit keine internen Konkurrenzkämpfe entstehen und somit bestmögliche Unternehmensziele erreicht werden können?

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