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Der Weg ist das Ziel!

In Valle Gran Rey auf La Gomera gibt es einen “Hausberg“, namens “la merica”. Bereits vom Strand aus ist ein einziger Baum auf dessen Gipfel sichtbar. Ich nenne ihn “mein Bäumchen”. Natürlich gehört der Baum nur sich selbst und jeder darf ihn bewundern und lieben. Er hält alleine auf ca. 850 m Höhe die ganze Trockenheit, Winde und weiteren Gegebenheiten aus. Meine Hochachtung, Bewunderung und Respekt. Wenn ich das Glück habe und dort sein kann, wandere ich mindestens einmal bis zu meinem Bäumchen. Früh morgens gg. 6 Uhr, wenn noch überall dunkel ist, laufe ich los und bin gg. 06:20 am Fuße des Berges. Dann laufe ich langsam los. Die magische Ortschaften unterhalb des Berges im Tal des großen Königs (Valle Gran Rey) wachen langsam auf. In jeder Kurve stehe ich und bewundere die neue wunderbare Aussicht. Mal die Sicht auf den Hafen, wo gerade die Schiffe an- oder ablegen. Mal tief ins Tal, wo meine Freunde leben. Und Mal hoch oberhalb vom Tal, wo auf ca. 1400 m meine andere Freunde leben.

Einen Fuß nach dem anderen den Wanderweg hinaus. Ein Weg voller Geschichten. Ein Weg, auf den vor einigen Jahren noch die Einwohner Ihre Waren auf dem Rücken zu den anderen Dörfern getragen haben. Jeder Stein hat seine Geschichte und kann viele Geschichten erzählen. Jede Kurve eine andere Aussicht und eine schöner als die andere. Der Himmel wird langsam hell. Der Sonnenaufgang kündigt sich an. Immer wieder halte ich an, um ein bisschen Wasser zu trinken. Ich nehme normalerweise ca. 2 bis 3 Liter Wasser mit. Und für das Frühstück – ganz oben bei meinem Bäumchen – ein bisschen Ziegenkäse, eine Gurke und Brot. Natürlich alles von der magischen Insel La Gomera. Und bei jedem Halt eine Aussicht mit einem unglaublichen eigenen Reiz. Und irgendwann gegen 08:30 Uhr komme ich bei meinem Bäumchen an. Und dann genieße ich mein Frühstück mit einem traumhaften Rundum-Blick. Vor mir der Atlantik mit den Inseln El Hierro und La Palama. Neben mir mein Bäumchen. Links der Blick bis zum Fortaleza. Eine Plateau, von dem aus die Guanchen jahrelang gegen Eroberer gekämpft haben. Es ist ein wunderbarer und faszinierender Weg und ein traumhafter Gipfel.

Du merkst, ich bin unglaublich begeistert davon. Warum schreibe ich das alles? Für mich ist dieser Gipfel und der Weg dahin ein Wegweiser für die Ziele, die wir uns setzen und für den Weg dorthin.

Erlaube mir bitte noch ein bisschen mehr darüber zu erzählen. Ich brauche ca. 2,5 Stunden bis nach oben und genieße jeden Schritt. Es gibt Leute, die den ganzen Weg bis zum Gipfel in ca. 20 Minuten schaffen. Ob sie jede Aussicht in jeder Kurve wirklich genießen? Ob Ihr Ziel überhaupt das Bäumchen und der Gipfel ist? Oder nur Sport? Ich sollte mal diejenigen, die an mir vorbei rasen, sorry, laufen, anhalten und fragen. Bei manchen suche ich sogar vergeblich eine Flasche Wasser oder ein Rucksack oder etwas zum Essen.

Für mich ist jedes Ziel, das wir uns setzen vergleichbar mit dem Gipfel und jeder Weg zu dem Ziel wie der Weg zu dem Gipfel.

  • Welche Bäumchen hast Du in deinem Leben?
  • Wie oft besuchst Du sie? Zumindest in Deinen Gedanken bzw. Träumen?
  • Wie eng bist Du mit Deinen Zielen verbunden?
  • Wie stark halten Deine Ziele die Herausforderungen, Unwetter oder angebliche Liebesherzchen aus, die einige an dessen Stamm einkratzen?
  • Wie schnell möchtest Du dein Ziel erreichen und die wunderbaren Aussichten auf dem Weg dahin zu verpassen?
  • Gehörst Du auch zu denjenigen, die glauben, dass wir wenig Zeit haben und in dieser kurzen Zeit viele Gipfel erklimmen wollen?

Unabhängig davon, wie deine Antworten auf diese Fragen sind, möchte ich dir Folgendes weitergeben. Ob und was du daraus machst, ist selbstverständlich in deiner Hand.

Der Weg ist das Ziel. Finde deine Ziele. Finde die Gipfel, die dich inspirieren, begeistern und glücklich machen. Auch wenn nur mit ein bisschen einheimischem Ziegenkäse, einer Gurke und einigen Scheiben Brot. Genieße den Weg dahin. Laufe früh los. Und nimm genügend Wasser mit. Und trinke immer wieder. In diesem Zusammenhang meine ich mit Wasser Folgendes. Suche Dir Dinge, Freunde und Bücher, die dich motivieren. Und immer wieder, wenn Du dich „durstig“ fühlst, wenn Du unmotiviert bist, nutze diese Dinge, besuche diese Freunde und lese diese Bücher und gehe weiter.

Ja, der Weg ist voller Steine. Denke bitte daran, sie sind die Steine, woraus ein Berg entsteht. Ein Berg dessen Gipfel du erklimmen kannst. Und der Weg dahin ist wunderbar. Voller toller Aussichten. Aussichten ins Tal, wo deine Freunde leben. Aussichten in die Höhe, wo sich deine Freunde auf Dich freuen. Denk daran, jeder Stein hat seine Geschichte zu erzählen.

Sei dankbar, dass es auch Menschen gibt, die dich demotivieren oder dir Steine auf deinen Weg werfen. Denk daran, jeder Stein hat seine Geschichte zu erzählen. Und wenn du mal stolperst, ist das Zeichen dafür, im Hier und Jetzt zu sein und seine Geschichte anzuhören. Es ist deine Geschichte, dein Weg. Genieße den Weg. Nur so wirst du noch mehr genießen, wenn du angekommen bist. Sei glücklich, wenn du angekommen bist und genieße dein feines Frühstück und die wunderbare Aussicht und betrachte Dein Bäumchen.

Ich hoffe, dass ich dir damit Impulse geben könnte, deine Ziele zu identifizieren und den Weg dahin zu genießen. Statt bei der Hetze, sie zu erreichen und die wunderbare Momente zu übersehen. Melde dich, wenn du dabei Unterstützung oder Begleitung brauchst.

Ich freue mich auf deine Nachrichten, Bilder, Impressionen auf dem Weg zu “deinen zahlreichen Bäumchen“.

18 Antworten auf „Der Weg ist das Ziel!“

Nicht jeder hat „sein Bäumchen“ auf „seiner Insel“! 😉
Ein sehr schöner Wegweisender Artikel. Danke für den Artikel.

مرسی برای مقاله های خوبت

Grüezi Ali
Das Bäumchen kenne ich. In vielem stimme ich mit dir überein. Aber die Steine müssten nicht immer so gross sein, damit man merkt das man noch lebt. Aber zum Glück gibt es Orte an denen wir wieder geerdet werden. Vielen Dank für deine tollen Gedanken.

Hallo Ali,
vielen Dank für die inspirierenden Worte!
Jeder Stein der einen aufhält, bring einen eigentlich voran. Auch, wenn wir das manchmal erst im Nachhinein bemerken!

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